Im Zentrum des Projekts »Leerstellen« stehen Betroffene rechter Gewalt und ihre Perspektiven, Erfahrungen und Erlebnisse. Diese sollen im Rahmen eines digitalen Erinnerungsortes sichtbar werden und so ein Erinnern an Taten und Betroffene rechter Gewalt im Landkreis Leipzig von den 1990er Jahren bis in die Gegenwart ermöglichen. Vorhandene Leerstellen der Erinnerung, die das öffentliche Bewusstsein bis heute kennzeichnen, können so geschlossen werden. Darüber hinaus warnen die Stimmen von Betroffenen vor einer weiteren Ausbreitung extrem rechter Ideologie und den Gefahren der aus ihr resultierenden Gewalt.
Die Webdoku
Den Kern des Projekts bildet eine Webdokumentation. In diesem digitalen Lern- und Erinnerungsort werden im Projektzeitraum von 2023 bis 2025 vier Fälle rechter Gewalt bearbeitet und in verschiedenen Episoden dargestellt. Die Webdokumentation vereint dabei Texte, historische Dokumente sowie Audio- und Videointerviews und verwebt diese, um die Perspektiven und Erzählungen von Betroffenen sichtbar zu machen.
Das Peer-Netzwerk
Die Recherchen zu einzelnen Fällen, das Sammeln historischer Dokumente und die Vorbereitung und Durchführung von Interviews: das alles geschieht maßgeblich in der Zusammenarbeit von Projektmitarbeitenden und einem Peer-Team aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Leipzig und dem gleichnamigen Landkreis. Neben der Arbeit an der Webdokumentation ist das Peer-Team auch an der Entwicklung und Durchführung von projektbegleitenden Workshops an Schulen im Landkreis Leipzig beteiligt.
Die Workshops
Die projektbegleitenden Workshops basieren auf Fällen der Webdokumentation und finden in der erinnerungskulturellen Arbeit an Schulen und außerschulischen Lernorten Anwendung. Darüber hinaus dienen sie zur Auseinandersetzung mit Folgen und Gefahren extrem rechter Ideologien.
Das Konzept der Workshops basiert auf dem Peer-to-Peer-Ansatz und ermöglicht so ein wechselseitiges Lernen, bei dem die Teilnehmenden und Teamenden ein ähnliches Alter und geteilte Erfahrungswelten aufweisen.